Tanz: forschung, Kultur, Ritual

Seit Menschengedenken suchen die Völker nach einem körperlichen Ausdruck ihrer Kultur. Sie gestalteten ihren Kampf ums Überleben, die Jagd, die Ernte und die Anbetung der Götter in Rituale, die z.B. in festlichen Tänzen zum Ausdruck kommen. Aus diesen Ursprüngen entwickelte sich die Folklore.

Jenseits von volkstümelnder Trachtenfolklore suchen heute zeitgenössische Choreografen nach ursprünglichen Quellen. Zeitgenössische Tanzensembles und Choreografen weltweit bearbeiten das folkloristische Tanzmaterial außergewöhnlich modern, sportiv und öffnen die gewohnte Formenstrenge auf eine spielerische Weise für den Zuschauer. Der Volkstanz hat für die klassischen und modernen Tanztechniken immer eine wesentliche Rolle gespielt. Folklore ist nach wie vor fester Bestandteil der Ballettausbildung.

In ausgedehnten Tanzstudienreisen nach Asien, Afrika, Südamerika und Europa entstanden Studien und Filmdokumente zum Thema “Rituelle Tanzkunst“. Ziel dieser Dokumente ist es, einen fragmentarischen Ausschnitt der ursprünglichen Tänze der Welt und ihre traditionelle und zeitgenössische Kultur zu zeigen.

Tanz als...


... kommunikatives Ereignis


Überall wo Menschen sich bewegen, arbeiten und kommunizieren, gestalten sie neue soziale Räume. Die drei wesentlichen Aspekte der Kommunikation: Information, Mitteilung und Verstehen werden in der Tanzerfahrung nonverbal erlebt. Jede Gemeinschaft oder jedes System kommuniziert über körpersymbolische Bewegungen und Zeichen. Eingefahrene Bewegungsmuster und Kommunikationsrituale werden durch das Medium Körper überwunden, und die Gruppe entdeckt im Tanz kreative Bewegungsmöglichkeiten. Im Rahmen von Kongressen, Symposien und Publikumsveranstaltungen entwerfen wir ein spezifisches choreografisches Design für Ihre Veranstaltung.


... pädagogische Praxis


Tanzen heißt Spielen mit dem Körper, mit der Bewegung, mit dem Rhythmus, der Zeit und mit dem Raum. Tanzen heißt sich "loslassen können" - in der Musik und der Bewegung sein. Der Tanz in der pädagogischen Praxis birgt große Potenziale für die Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung von Kindern. Die Aufgabe der zeitgenössischen Tanzpädagogik ist es, Erfahrungen und Prinzipien zu vermitteln, um im Medium des Tanzes gestalterisch tätig zu sein und „sprechen“ zu lernen. In Seminaren und Weiterbildungen werden die Teilnehmer/innen dazu befähigt, ein eigenes Unterrichtskonzept zu entwickeln. Das beinhaltet Tanz im Rahmen der ästhetischen Bildung stärker mit anderen Bildungsbereichen (Kunst, Naturwissenschaften, Mathematik und Sprache) zu verknüpfen sowie erlebnisorientierten und kreativen Bewegungsunterricht selbständig zu planen und durchzuführen.


... therapeutisches Mittel


Tanz und Ausdruck erleichtern den Zugang zum eigenem Körper und zu seelischen Verarbeitungsprozessen, tragen zur Verminderung von Angst, körperlichen Erschöpfungszuständen und Depression bei und führen zu höheren Wohlbefinden und Körperbewusstsein. Tanztherapie ist eine bewegungs- und körperorientierte Methode, die von einer Einheit von Körper, Geist und Seele des Menschen ausgeht. Ziel der Tanzeinheiten ist die authentische, selbstbestimmte und freie Bewegung, über die Gefühle und Stimmungen ausgedrückt und bisher unbewusste Konflikte einer Bearbeitung zugänglich gemacht werden können. Als körperorientierte Therapieform soll sie den Einzelnen im Prozess der Krankheitsverarbeitung unterstützen. übergeordnete Ziele sind die Verbesserung des Selbstwertgefühls und der Lebensqualität. Die Tanzgruppe bietet den geschützten Rahmen und die vertrauensvolle Atmosphäre, in der die entstandenen Bewegungen, Bilder und Tanzgesten durch den individuellen Tanz ausgedrückt werden

 

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